Effektive Kommunikation in der Familie – Wie du so sprichst, dass du wirklich gehört wirst

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Hast du schon mal versucht, ruhig mit deinem Kind zu reden – und trotzdem endet das Gespräch in Tränen oder Türenknallen?
Oder du hast einer Lehrerin eine harmlose Nachricht geschrieben, und plötzlich klingt alles nach Vorwurf?
Dann bist du nicht allein. Kommunikation ist das, was am häufigsten schiefläuft – und das, was am meisten verbindet, wenn sie gelingt.

1. Man kann nicht nicht kommunizieren

Das sagte der berühmte Kommunikationsforscher Paul Watzlawick – und er hatte recht.
Auch Schweigen, Seufzen, Augenrollen oder ein kurzer Blick sagen etwas.
Wenn dein Kind auf deine Frage nur mit den Schultern zuckt, kommuniziert es trotzdem: vielleicht Unsicherheit, Überforderung oder den Wunsch, in Ruhe gelassen zu werden.

💡 Tipp: Beobachte dich selbst.
Wie oft „sprichst“ du, ohne Worte zu benutzen?
Ein genervter Ton oder ein übertriebenes Augenheben kann mehr bewirken als ein ganzer Vortrag.

Versuche bewusst, nonverbale Signale einzusetzen, die Verbindung fördern: Blickkontakt, offene Körperhaltung, ruhiger Atem. Manchmal reicht das, um eine angespannte Situation zu entschärfen.

2. Inhalts- und Beziehungsebene – das doppelte Spiel jeder Botschaft

Der zweite Grundsatz stammt von Friedemann Schulz von Thun:
Jede Kommunikation hat zwei Ebenen – eine Inhaltsebene (was gesagt wird) und eine Beziehungsebene (wie es gemeint ist).

Ein Beispiel:
Dein Kind sagt: „Ich hab Hunger!“
Inhaltlich klar – es möchte essen.
Aber auf der Beziehungsebene kann das heißen:

  • „Kümmerst du dich bitte um mich?“
  • „Warum hast du noch nichts gekocht?“
  • oder schlicht: „Ich brauche gerade Nähe.“

💡 Tipp: Bevor du reagierst, prüfe, auf welcher Ebene du gerade antwortest.
Wenn du nur auf den Inhalt eingehst („Das Essen ist gleich fertig!“), aber die Beziehungsebene überhörst, bleibt dein Kind unzufrieden.
Eine kleine Zusatzbotschaft wie „Ich seh, du bist richtig hungrig – gleich essen wir zusammen.“ kann Wunder wirken.

3. Worte, die trennen – Worte, die verbinden

Manchmal sagen wir Dinge, die sachlich richtig sind, aber emotional abweisend wirken.
Sätze wie „Das hab ich dir doch schon erklärt!“ oder „Immer machst du…“ bringen keinen Fortschritt – sie aktivieren Widerstand.

Versuche stattdessen:

  • Ich-Botschaften: „Ich wünsche mir, dass wir das kurz in Ruhe klären.“
  • Konkrete Beobachtungen: „Dein Rucksack liegt noch hier – räumst du ihn bitte weg?“
  • Zuhören statt rechtfertigen: Wenn dein Teenager genervt sagt: „Du hast keine Ahnung!“, atme einmal tief durch und frag: „Was meinst du genau?“

Das wirkt deeskalierend – und zeigt deinem Kind, dass du wirklich verstehen willst, statt zu gewinnen.

4. Kommunikation mit Schule und Lehrkräften

Auch hier gilt: Beziehungsebene first.
Wenn du gestresst oder verletzt bist, weil du dich oder dein Kind unfair behandelt fühlst, atme einmal durch, bevor du schreibst oder anrufst.

Statt:

„Ich verstehe nicht, warum mein Sohn schon wieder kritisiert wird!“

lieber:

„Mir ist aufgefallen, dass mein Sohn öfter Rückmeldung bekommt. Ich würde gern verstehen, woran das liegt – und gemeinsam überlegen, wie wir ihn unterstützen können.“

So bleibst du im Dialog – nicht im Verteidigungsmodus.

💡 Tipp:
Wenn du eine E-Mail schreibst, lies sie einmal laut, bevor du auf „Senden“ klickst. Klingt sie nach Gesprächsangebot oder nach Angriff? Der Unterschied entscheidet oft über den weiteren Verlauf.

5. Pause – das unsichtbare und zugleich stärkste Werkzeug guter Kommunikation

Gute Gespräche entstehen selten spontan. Wenn du merkst, dass du emotional getriggert bist und z.B. wütend oder traurig wirst, brich das Gespräch kurz ab – und sag ehrlich:

„Ich will dich gerade nicht unfair behandeln. Lass uns später weiterreden.“

Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von emotionaler Intelligenz.
Kinder (und Erwachsene) lernen dadurch: Konflikte darf man unterbrechen, ohne sie zu verdrängen.

6. Zusammengefasst: So sprichst du, dass du wirklich gehört wirst

  • Höre zu, bevor du reagierst.
  • Achte auf Tonfall und Körperhaltung.
  • Sprich über dich, nicht über Fehler des anderen.
  • Sei klar im Inhalt, freundlich in der Beziehung.
  • Mach Pausen, wenn’s zu viel wird.

Wenn du das übst, wirst du merken: Die Stimmung zu Hause wird ruhiger, Gespräche ehrlicher – und dein Kind traut sich, dir mehr anzuvertrauen.

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